Du betrachtest gerade Stralsunder HV will gegen Spandau Saison „rund machen“

Stralsunder HV will gegen Spandau Saison „rund machen“

Stralsunder HV will gegen Spandau Saison „rund machen“

Handballer bestreiten letztes Oberliga-Spiel / Hinz bekommt Torjägerpreis

Stralsund. Den Meistertitel bereits eingetütet, die Aufstiegsrelegation zur 3. Liga vor Augen: Die Handballer des Stralsunder HV präsentieren sich am Sonnabend ein letztes Mal in der regulären Oberliga-Spielzeit vor eigenem Publikum. Beim finalen Saisonspiel gegen den VfV Spandau soll natürlich ein Sieg her – am besten mit der Unbekümmertheit, mit der sich die Stralsunder zu Saisonbeginn in einen Rausch spielten, hofft Trainer Steffen Fischer. „Ich habe meinen Jungs mitgegeben, dass sie mit der nötigen Lockerheit in das Spiel gehen sollen. Zuletzt waren wir verkrampft. Doch nach dem Sieg zur Meisterschaft war bei allen große Erleichterung zu spüren. Jetzt wollen wir die Heimatmosphäre noch einmal aufsaugen und das Spiel genießen.“

Für den SHV geht es sportlich um nichts mehr, für den VfV nur noch um sehr wenig. Der Tabellenachte kann mit einem Sieg auf Rang sieben springen oder bei einer Pleite bis auf Platz elf abrutschen. Wirklich bedeutsam ist das nicht. Dennoch haben sich die Stralsunder genauso wie auf jedes andere Ligaspiel zuvor auf die letzte Partie vorbereitet, versichert Fischer.

In der Videoanalyse zur Einstimmung auf Spandau spielte sicher auch das Hinspiel eine Rolle. In Berlin kassierte der SHV nur 15 Gegentore – die wenigsten in einer Partie dieser Saison. „Das war eins der besten Spiele ohne Haftmittel von uns“, erinnert sich Fischer. Daran will er – diesmal mit Harz – anknüpfen. „Wir wollen die Saison jetzt rund machen. Dann gehen wir Schritt zwei an.“

Damit meint der Trainer die anstehenden Relegationsspiele am 11. und 18. Mai. Fischer gab zu, dass er schon auf den Oberliga-Vertreter von Hamburg/Schleswig-Holstein, die HG Hamburg-Barmbek, schielt und seinem Personal bei Gelegenheit gegen Spandau Schonzeiten einräumt. „Es kann passieren, dass ich Spieler, die aus vergangenen Partien mit Blessuren rauskamen, Pausen gewähren werde. Ich will kein unnötiges Risiko gehen“, deutet Fischer an.

Staffelleiter kommt zur Pokalübergabe

Ein mitreißendes Handballspiel will er den Zuschauer trotzdem bieten. Die Vogelsanghalle wird wieder rappelvoll werden. „Der Kartenvorverkauf sieht sehr gut aus“, freut sich Geschäftsführer Markus Dau. Die zahlreichen Fans können dann ihrem Team mit stehenden Ovationen huldigen, wenn Lutz Glasewald den Stralsundern die Goldmedaille umhängen wird. Der Staffelleiter der Oberliga Ostsee-Spree kommt zur Meisterehrung an den Sund.

Zudem wird Benjamin Hinz den Pokal für den treffsichersten Handballer der Liga entgegennehmen. Der Linksaußen des SHV hat vor dem letzten Saisonspiel mit 217 Treffern 33 Toren mehr erzielt als Verfolger Christoph Schäper (SV Blau-Weiß Berlin), die Trophäe sollte ihm wie schon 2018 (207 Tore) nicht mehr genommen werden. Anwurf ist um 18 Uhr.

Frauen kämpfen um Silber

Um eine Medaille müssen die Frauen des SHV noch kämpfen. Aktuell stehen die Verbandsliga-Handballerinnen auf Rang drei und können mit einem Sieg heute Abend im Nachholspiel bei der SG Uni Greifswald/Loitz (19 Uhr) bis auf einen Punkt auf die HSG Uni Rostock heranrücken. Sollten die Rostockerinnen am Sonnabend im Stadtduell gegen Warnemünde II nicht gewinnen, kann der SHV mit einem Heimsieg am Sonntag (16 Uhr) gegen den Ribnitzer HV noch vorbeiziehen. Es wäre die Krönung einer grandiosen Aufholjagd der Truppe von Trainerin Laura Foth. Im schlimmsten Fall können die Stralsunderinnen allerdings noch auf Rang fünf abrutschen.

Das droht auch der Männer-Reserve, sollte sie am Sonnabend das Fernduell mit dem HSV Grimmen verlieren (18 Uhr). Der SHV II, derzeit Vierter, darf im letzten MV-Liga-Spiel bei feststehenden Meister Güstrower HV nicht verlieren, sollte Grimmen beim Tabellenzweiten TSG Wismar gewinnen. Eine Medaille ist allerdings nicht mehr in Reichweite. Konkurrent SV Warnemünde ist nach dem 29:26-Sieg gegen SHV II vor zwei Wochen schon zehn Punkte entfernt.

Horst Schreiber
Ostsee-Zeitung GmbH