Handballer gewinnen 32:28 im Auswärtsspiel beim HV GW Werder / HSV Insel Usedom kommt nur zu einem Heimremis
Die Handballer des Stralsunder HV haben ihr Spiel in der Oberliga Ostsee-Spree erneut spannend gestaltet, am Ende gingen sie aber wieder als Sieger vom Parkett. Über knapp 50 Minuten schaffte es die Fischer-Sieben nicht, sich entscheidend vom Gegner HV GW Werder abzusetzen. Erst nach 50 Minuten drehte das Team auf und sicherte sich mit 32:28 souverän den 16. Saisonsieg.
„Werder hat das gut gemacht. Sie haben sich teuer verkauft und werden in der Saison sicherlich noch Spiele gewinnen“, zollte SHV-Trainer Steffen Fischer dem Gegner Respekt. Zuvor haperte es aber wieder einmal im Angriffsspiel der Stralsunder. „Es wirkt im Moment so, als wären wir sehr verkopft im Angriff. Wir spielen nicht frei auf und wir suchen nach Lösungen die Blockade aus dem Kopf zu bekommen“, erklärte Fischer.
Torjäger sind am Ende zur Stelle
In der entscheidenden Phase machten seine Spieler dann aber doch deutlich, dass sie keine Punkte beim HV Werder liegenlassen wollten. Fynn-Martin Tippelt versenkte zwei Siebenmeter und traf noch ein weiteres Mal aus dem Feld. Dazu trafen auch die Außenspieler Benjamin Hinz und Johannes Trupp.
Trupp (6 Tore) und Hinz (7 Tore) waren am Ende auch die erfolgreichsten Werfer im Dress des SHV. Hinz fackelte nach seiner Torflaute in der Vorwoche nicht lange und traf in der 3. Minute das erste Mal. Für seine Treffsicherheit erhielt er nach dem Spiel die Teaminterne Auszeichnung, das Kampfschwein.
Fischer sah ab der Mitte der zweiten Halbzeit noch einen anderen Vorteil auf Seiten des SHV: „Vorher haben unsere beiden Torhüter nicht ihren besten Tag erwischt. Tobias Malitz ist in der zweiten Halbzeit aber besser geworden.“
Früher Rückstand für den SHV
Zu Beginn des Auswärtsspiels in der Nähe von Potsdam waren es aber zunächst die Gastgeber, die ihre Treffsicherheit bewiesen. Nach Toren von Dominik Nehls, Moritz Bruck und Konstantin Arlt stand es schnell 6:3 für den HV Werder. Mit einem kurzen Zwischensprint glichen die Gäste aber bereits in der 13. Minute durch Hinz wieder aus. Bei 12:11 (23. Minute) konnte das Team von Steffen Fischer erstmals in Führung gehen. Die hatte aber nicht lange Bestand. Erst kurz vor dem Pausenpfiff sorgte ein 5:1-Lauf für die 17:14-Halbzeitführung und erstmals etwas Vorsprung auf die hartnäckigen Werderaner.
Gastgeber kämpfen sich wieder heran
Der erarbeite Abstand schrumpfte nach der Pause schnell wieder. Nach nur gut zehn Minuten stellte der HV Werder die Partie auf Remis (21:21). Mit der Spannung wurde das Spiel auch körperlicher. Die ersten Zeitstrafen auf beiden Seiten konnte aber keine Mannschaft zu ihrem Vorteil nutzen.
Eine Herausstellung von Konstantin Arlt markierte dann aber den Auftakt zum Schlussspurt der Gäste. Innerhalb von fünf Minuten zog die Fischer-Sieben von 26:25 auf 31:26 davon und entschied damit das Spiel. „Das war mannschaftlich eine gute, geschlossene Leistung. Jeder der mitspielen konnte, hat seinen Anteil zum Sieg gebracht und alles gegeben“, lobt Fischer seine Mannschaft. Verzichten musste er dabei erneut auf Patrick Schmidt. Der Linkshänder laboriert weiterhin an einer Verletzung. Dazu fehlte Corvin Obst nach einer Krankheit ebenfalls im Aufgebot.
HSV Insel stolpert im Heimspiel
Nach Abpfiff wechselten Steffen Fischer und Co. schnell an ihr Handy. Dort verfolgten sie im Liveticker die letzten Minuten des Spiels des HSV Insel Usedom gegen den LHC Cottbus. Und so konnten sich die Stralsunder vor ihrer Heimreise gleich noch einmal freuen, denn Spitzenreiter Usedom trennte sich zu Hause mit 34:34 vom Drittplatzierten. „Ich hoffe, dass da bei einigen meiner Spieler ein Stein vom Herzen gefallen ist. Das ultimative Kopf-an-Kopf-Rennen hat damit eine kleine Stufe gekriegt und nimmt so vielleicht den großen Druck“, hofft Fischer auch auf einen psychologischen Vorteil aus dem Stolperer des ärgsten Kontrahenten im Kampf um den Meistertitel.
Ostsee-Zeitung
Niklas Kunkel
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