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3. Liga, wir kommen! Stralsunder HV krönt Meistertitel mit dem Aufstieg Handballer nehmen das Aufstiegsrecht wahr und treffen in der kommenden Saison auf den HC Empor Rostock und die Stiere aus Schwerin

Es ist geschafft! Die Handballer des Stralsunder HV kehren in die 3. Liga zurück. Das gab Markus Dau, Geschäftsführer des Oberligameisters, nach einer Sitzung der Gesellschafter der SHV Handball GmbH bekannt. „Die Entscheidung fiel einstimmig“, freut sich ein erleichterter Markus Dau. „Wir haben uns schon intensiv beraten und uns die Entscheidung in dieser Situation nicht leicht gemacht, aber wir waren uns relativ schnell einig, dass wir Aufsteigen wollen. Letztes Jahr wäre die Entscheidung deutlich leichter gefallen“, erinnert er an die unglückliche Aufstiegsrelegation nach der Vorsaison. Noch am Abend informierte der ehemalige Trainer und Spieler die Mannschaft. „Ich wollte, dass sie es von mir persönlich erfahren und nicht irgendwie aus den Medien – das war mir wichtig“, erzählt Dau.

So feierten Spieler und Trainer nach der Meisterschaft in der Oberliga Ostsee-Spree auch den Aufstieg auf dem heimischen Sofa statt mit den Fans. „Man konnte sich ja so ein bisschen darauf vorbereiten, aber trotzdem ist das Gefühl natürlich komisch“, beschreibt SHV-Kapitän Martin Brandt. Er findet es zwar schade, dass die Entscheidungen über Meisterschaft und Aufstieg nicht bis zum Ende sportlich ausgespielt wurde, sieht aber etwas anderes im Vordergrund: „Hauptsache es geht jetzt eine Liga höher – egal wie. Wir haben die Entscheidung ja nicht getroffen.“

Auch am Tag nach der Sitzung verlor Dau keine Zeit und schickte gleich am Morgen die Meldeunterlagen für die 3. Liga ab. Verläuft alles nach Plan, spielen ab der Saison 2020/2021 also drei Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern in der Staffel Nord-Ost. Neben dem HC Empor Rostock, der den angepeilten Aufstieg in die zweite Liga verpasste, treten auch die Mecklenburger Stiere aus Schwerin an.

Die Zeit bis zum voraussichtlichen Saisonstart Ende August gilt es für die Verantwortlichen der Stralsunder jetzt zu nutzen. Im wirtschaftlichen und sportlichen Bereich müssen die Weichen für die neue Herausforderung gestellt werden. Durch die Ungewissheit, wie es weitergeht, lagen die Planungen lange auf Eis. „Die Trainerposition ist die wichtigste Personalie, die wir klären müssen. Ich denke aber, dass wir uns mit Steffen Fischer schnell auf eine Verlängerung einigen können“, gibt Dau den ersten Schritt vor. Die Vertragssituation unter den momentanen Umständen hat Fischer noch etwas zurückhaltend über den Aufstieg jubeln lassen: „Ich bin guter Dinge, dass wir zusammen finden. Aber man kennt ja die Geschichten aus dem Sport, also freue ich mich, wenn die Tinte unter dem Vertrag trocken ist und ich schwarz auf weiß habe, dass ich das Projekt weiter begleiten darf.“

Die Kaderplanung gestaltet sich durch die lange spielfreie Zeit noch schwerer. Als einziger externer Neuzugang steht bisher Fabian Haasmann fest. Der 20-Jährige wechselt vom künftigen Ligakonkurrenten HC Empor Rostock an den Strelasund. „Es ist natürlich problematisch, weil wir potenzielle Spieler nicht im Spiel beobachten können. Wir haben einiges an Videomaterial, das ist aber etwas anderes“, erklärt Dau. Einfacher ist die Situation bei den Spielern aus dem aktuellen Kader. Cheftrainer Steffen Fischer hatte bereits in der Saison angekündigt, dass er im Falle eines Aufstiegs gerne mit einem Großteil der Mannschaft weiterarbeiten würde und die Spieler damit auch für zwei starke Saisons belohnt werden. „Der Grundstein ist gelegt. Jetzt müssen viele spannende Entscheidungen getroffen. Ich denke, dass durch die Ausweitung der Liga ein größerer Kader von Vorteil sein kann“, blickt der aktuelle Cheftrainer schon ein wenig in die Zukunft.

Die Mannschaft wartet unterdessen sehnlichst darauf, dass sie wieder zusammen trainieren kann. „Wir haben viel Kontakt über Whatsapp und schicken Videos von unserem Training. Jeder hat sich individuell fit gehalten – anders ging es ja gar nicht“, beschreibt Brandt die Situation im Team. Wann es zurück in die Halle geht steht noch nicht fest und selbst dann sieht Brandt noch kein Training mit der ganzen Mannschaft und Körperkontakt: „Man weiß nicht, wann es los geht und wir können nur warten. Irgendwann müssen wir ja aber mit der Vorbereitung anfangen. Als Aufsteiger müssen wir da noch mehr arbeiten, als die etablierten Mannschaften der Liga.“

Neben der sportlichen steht die wirtschaftliche Entwicklung im Vordergrund. Bereits diese Woche führt Dau die ersten Gespräche mit den Sponsoren, um einen neuen Kontrakt für die 3. Liga zu schließen. Die positiven Rückmeldungen der Geldgeber waren bereits im Vorfeld ein wichtiges Kriterium, um den Aufstieg zu beschließen.

Ostsee-Zeitung GmbH

Niklas Kunkel

 

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