Die Zeitung am Strelasund im Gespräch mit Geschäftsführer Markus Dau
Seit der Saison 2016/2017 spielten die Handballer des Stralsunder HV in der Ostsee-Spree-Liga und belegte dort immer vordere Plätze. Auch in der aktuellen Saison waren die Stralsunder vorn dabei, belegte Platz zwei hinter dem HSV Insel Usedom, jedoch hatten die Sundstädter zwei Spiele weniger gespielt, als die Saison wegen der Corona-Krise abgebrochen wurde. Die Wertung der Saison erfolgt nach der bundeseinheitlichen „Quotientenregelung“. Meister wurde damit der Stralsunder HV und ist damit aufstiegsberechtigt für die 3. Bundesliga. Nur ein Spiel hatten die Männer von Trainer Steffen Fischer bis dahin verloren ,hatten aber auch noch ein nicht leichtes Restprogramm. „Ich hätte mir eine sportliche Entscheidung gewünscht. Diese Meinung teilen auch Spieler und Trainer. Entscheidungen am grünen Tisch fühlen sich nicht immer so gut an wie eine sportlich entstandene Entscheidung. Aber natürlich freue ich mich, dass wir die Meisterschaft zugesprochen bekommen haben. Die ersten Glückwünsche kamen von der Insel Usedom. Der HSV hätte ihr Aufstiegsrecht auch im Fall des Staffelsieges nicht wahrgenommen“, sagte der Geschäftsführer des Stralsunder HV, Markus Dau, in einem Gespräch mit der Redaktion der Zeitung am Strelasund.
ZEITUNG AM STRELASUND: Wie hat die Mannschaft spielerisch die Saison bis zum Abbruch gestaltet?
Markus Dau: Das würde ich zweigeteilt sehen. Wir haben eine wirklich sehr gute Hinrunde gespielt, hatten dann aber mit der ersten Niederlage auf Usedom einen kleinen Dämpfer erhalten. In den Folgespielen hat sich dann ein wenig Unsicherheit eingeschlichen.Trotzdem haben wir auch diese Spiele gewonnen und das Ergebnis zählt letztendlich. Und demnach haben wir eine überragende Saison gespielt.
ZEITUNG AM STRELASUND: Wie ist die Entscheidung gefallen, dass das Aufstiegsrecht wahrgenommen wird?
Markus Dau: Vor etwa zwei Wochen haben wir die finale Entscheidung durch den Verband bekommen, dass wir aufgrund der Quotientenregelung aufstiegsberechtigt wären. Meldefrist für die dritte Liga war eigentlich der 15. April. Dieser wurde durch die Corona-Ereignisse auf den 15. Mai verschoben, weil viele Vereine sich in der Krisenplanung befinden. Auch für uns sind die fehlenden Zuschauer-Einnahmen aus den fünf ausgefallenen Heimspielen ein dickes Brett, das es finanziell zu kompensieren galt. Dabei haben uns unsere Fans überragend unterstützt. Sie haben Karten für ein fiktives Spiel, SHV gegen Corona, erworben. Die Beteiligungung war enorm und wir danken allen Fans, die sich daran beteiligt haben. So konnten wir etwas von den Verlusten auffangen. Auch zahlreiche Sponsoren haben signalisiert, auch weiterhin dabei zu sein, auch als es einigen von ihnen gerade in der Corona-Zeit selbst nicht gut geht. Am Montag fand dann die Sitzung der Gesellschafter der SHV Handball GmbH statt und dabei wurde einstimmig beschlossen, dass wir das Aufstiegsrecht wahrnehmen wollen. Natürlich bleiben auch einige Fragen offen. Bei der weiteren Sponsorensuche müssen wir auch bedenken, dass einige gerade in der Corona-Zeit selbst finanziell zu kämpfen haben und dann bleibt noch der Termin, wann die neue Saison überhaupt beginnen kann.
ZEITUNG AM STRELASUND: Sie meinen sicherlich die Frage der Vertragslaufzeiten und -abschlüsse.
Markus Dau:Richtig, denn dies macht die Personalplanung sehr schwierig. Wir müssen und wollen uns durch einige Spieler verstärken, aber wir können sie ja nicht einladen,um in der Halle ein Probetraining durchzuführen. Und die andere Seite ist, dass die Spieler, die Verträge haben, seit März keinen Ball mehr in der Hand hatten. Ich gehe schon davon aus, dass sich jeder mehr oder weniger fit gehalten hat und dies mit Lauf- und Krafttraining auch weiterhin macht, aber für uns als Aufsteiger wird es wichtig sein, immer ein bisschen mehr zu machen als andere, und da fehlen uns jetzt einfach die Möglichkeiten.
ZEITUNG AM STRELASUND: Können Sie nicht doch schon mal einen Blick in die Kaderplanung wagen?
Markus Dau: Da ist zuerst die Personalie des Trainers zuklären, weil auch er seine Vorstellungen seiner Mannschaft hat. Und da sind wir mit Steffen Fischer auf einem guten Weg.
ZEITUNG AM STRELASUND: Wie sieht das sportliche Ziel der Mannschaft für die kommende Drittligasaison aus,wenn sie dann läuft?
Markus Dau:Natürlich heißt es für einen Aufsteiger zuerst immer, die Klasse zu halten.
ZEITUNG AM STRELASUND: Welche Mannschaften sind die, die es zu schlagen gilt, um dieses Ziel zu erreichen?
Markus Dau: Da muss ich sagen, das ich diese Frage zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten kann. In dieser Woche lief, wie schon erwähnt,die Meldefrist aus. Ich hoffe,dass sich Anfang der kommenden Woche der Verband erklärt, welche Mannschaften gemeldet haben und welche sich aus dem Spielbetrieb der dritten Liga zurückziehen,denn diese Möglichkeit ist gerade in der jetzigen Zeit mehr als gegeben.
ZEITUNG AM STRELASUND: Nehmen wir einmal an, alle Mannschaften melden, auf welche Partien freut sich das Stralsunder Team besonders?
Markus Dau: Das ist kein Geheimnis, das wir uns natürlich auf die Landesderbys gegen den HC Empor Rostock und Mecklenburger Stiere Schwerin besonders freuen, denn Derbys sind wie in anderen Sportarten auch immer etwas ganz Besonderes.
ZEITUNG AM STRELASUND: Danke für das Gespräch und wir wünschen eine gute Drittliga-Saison. Mit Markus Dau sprach Olaf Wermke
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