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Stralsunder HV ist im Landesduell chancenlos

Handballer unterliegen den Mecklenburger Stieren Schwerin mit 26:33. Nachdem es in der ersten Halbzeit offensiv haperte, bekamen die Stralsunder nach dem Seitenwechsel ihre Abwehrreihen nicht geschlossen.

Das Landesduell in der 3. Liga zwischen dem Stralsunder HV und den Mecklenburger Stieren Schwerin war nicht das von vielen erhoffte hitzige Derby sondern eine deutliche Bestimmung der Kräfteverhältnisse im Land. Die Stralsunder unterlagen vor 402 Fans in der Diesterweghalle mit 26:33 (8:13). Während in der ersten Halbzeit die eigenen Tore Mangelware waren, bekamen die Stralsunder in der zweiten Halbzeit die Deckungsreihen nicht mehr geschlossen.

Bereits nach etwa zehn Minuten zeichnete sich ab, dass der Konkurrent aus der Landeshauptstadt eine Nummer zu groß für den SHV sein sollte. Beim Stand von 1:5 musste Trainer Steffen Fischer die Auszeit nehmen, weil sein Team im Angriff nicht zu Abschlüssen kam. „Der Gegner verteidigt das wirklich gut, weil sie aber auch immer wussten, was kommt. Die gucken ja auch Video und bereiten sich auf uns vor. Dadurch waren wir verunsichert und dann passieren Fehler“, beschreibt SHV-Kapitän Martin Brandt das Problem seiner Mannschaft im ersten Durchgang. Gerade Brandt und Linus Skroblien wurden von der Deckung sehr früh angegangen, sodass sie ihre Stärken im Eins-gegen-Eins nicht ausspielen konnten. Versuche aus dem Rückraum landeten immer wieder im körperlich deutlich größeren Mittelblock der Stiere.

Den anfänglichen Rückstand liefen die Gastgeber über die gesamte Spieldauer hinterher und konnten ihn nicht nennenswert verkürzen, stattdessen zogen die Stiere immer in den Momenten das Tempo an, wenn sich die Stralsunder mit Unterstützung der Fans ins Spiel kämpfen wollten. „Es war wirklich geil vor den Zuschauern zu spielen. Die volle Halle war für uns noch einmal extra Motivation“, sagt Schwerins Torhüter Filip Hancic.

Der Kroate war durch seine starken Vorderleute gerade in der ersten Halbzeit nicht häufig gefordert, war aber zur Stelle, wenn sich Stralsund freie Würfe erspielte. Seine Gegenüber Jan Kominek und der später eingewechselte Jona Brüggmann hatten hingegen kaum Einfluss auf das Spiel. Gerade einmal fünf Paraden standen bei Abpfiff für das SHV-Duo in der Statistik.

Nachdem es mit dem verdient deutlichen Spielstand von 8:13 in die Kabine ging, zeigten die Stralsunder bei ihrer Rückkehr auf das Feld ein anderes Gesicht. Drei schnelle Treffer von Skroblien und einer von Brandt machten Hoffnung auf ein enges Spiel. „Wir machen zwar schnelle Tore, aber wir kriegen die ja genauso schnell hinten rein und kommen so nicht ran“, ärgerte sich Brandt. Eine offensivere SHV-Abwehrformation brachte den Schweriner Angriff kurz ins Stottern. Die routinierten Gäste antworteten problemlos mit einem Taktikwechsel ihrerseits. Sie suchten Jan Mojzis am Kreis. Sobald der zwei Meter große und über 120 Kilogramm schwere Hüne den Ball in die Finger bekam, war er nicht mehr zu stoppen. Der Versuch, das Zuspiel zu verhindern, gelang zu selten.

So gab es statt Aufholjagd und Derbykampf für die Hausherren nur die Bemühungen, nicht mit einem zweistelligen Rückstand zu verlieren. Die Stiere wechselten unterdessen durch und brachten die Partie souverän mit 33:26 zu Ende. Während die Stralsunder 20 Minuten nach Abpfiff in der leeren Halle mit hängenden Köpfen ausliefen und in kleinen Gruppen eine erste Analyse machten, drehte Hancic nach seinem ersten MV-Derby mit einem Lächeln in die Kabine ab, aus der schon die Musik zu hören war: „Wir werden uns schon ein bisschen freuen – mal sehen, was heute Abend noch kommt …“

All zu lange können sich SHV-Kapitän Brandt und seine Mitspieler nicht mit der Niederlage befassen. „Wir gucken uns in einer Trainingseinheit sicher noch mal ein oder zwei Sachen an. Dann müssen wir aber wieder nach vorne gucken. Samstag ist das nächste Spiel und darauf müssen wir uns vorbereiten“, blickt der 31-Jährige auf die Partie beim TSV Altenholz.

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