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Fiete Berger bekam erstmals längere Einsatzzeiten in der 3. Liga und half dabei, die Abwehr des Stralsunder HV zu stabilisieren.

Stralsunder HV: In Altenholz lange mitgehalten, aber nichts mitgenommen

Der Handball-Drittligist kann beim Spitzenteam lange mithalten. Auch wenn sich die Klasse der Randkieler am Ende durchsetzt, bleibt für einen SHV-Spieler die Partie wohl in besonderer Erinnerung.

Für die Handballer des Stralsunder HV setzte es mit dem 28:34 (14:17) beim TSV Altenholz die nächste deutliche Niederlage in der 3. Liga. Dabei konnte der Quasi-Neuling lange beim arrivierten Drittligisten aus der Nähe von Kiel mithalten. Bis zum 24:27 nach 45 Minuten wirkte es so, als könnten die Sundstädter das Spiel bis in die Schlussphase offen halten, stattdessen schalteten aber die Altenholzer einen Gang hoch und gestalteten das Ergebnis am Ende doch deutlich. „Wir sind die ganze Zeit dran, aber in den entscheidenden Momenten belohnen wir uns dann einfach nicht“, haderte SHV-Trainer Steffen Fischer, der insgesamt aber eine Steigerung bei seinem Team ausmachen konnte.

In der ersten Halbzeit zeigten sich die Stralsunder phasenweise ähnlich kopflos, wie bei der Niederlage gegen die Stiere, bewahrten aber auch immer wieder die nötige Ruhe, um sich wieder ranzukämpfen. So folgte nach einem 1:4-Start nur fünf Minuten später der Ausgleich zum 5:5 (11.).

Aber auch das hielt nicht lange, denn hinten zeigte sich Torhüter Jan Kominek ein paar Mal unglücklich und vorne trafen die SHV-Spieler schlechte Entscheidungen im Abschluss. Schnell waren die Wölfe wieder mit vier Toren weggezogen. Kurz vor der Pause fing sich das Team noch einmal, auch weil Jona Brüggmann im Tor stark parierte und in einigen Situationen im Gegensatz zu seinem Mitspieler Kominek etwas das Glück auf seiner Seite hatte. Zusätzlich half Kreisläufer Fiete Berger mit, die Abwehr zu stabilisieren. Es war das erste Mal, dass der Neuzugang früh und über längere Strecken eingreifen durfte. Dafür belohnte er sich mit seinem ersten Tor in der 3. Liga. „Fiete hat die letzten zwei Wochen richtig geackert. Er musste sich das Vertrauen seine Mitspieler erst earbeiten, aber er hat große Schritte gemacht und gezeigt, dass er eine Hilfe in der Abwehr sein kann“, sagt Fischer zum Talent aus Hamburg. So hätte es mit etwas Glück für den SHV knapper als mit dem 14:17 in die Kabine gehen können, doch wieder standen sich die Gäste mit einfachen Fehlern selbst im Weg.

Mit einem guten Start nach dem Seitenwechsel verkürzte der SHV binnen weniger Minuten auf 16:17 und brachte die Gastgeber ins Grübeln. Mit ihren erfahrenen Spielern währte die Chance auf den erneuten Ausgleich aber nur kurz. Einige Zeitstrafen und unglückliche Abschlüsse nutzte der Gegner immer wieder clever aus und behielt das Spiel so unter Kontrolle. Die Stralsunder bewiesen, dass sie auch bei den Spitzenteams der Liga phasenweise mithalten können, aber noch nicht die Reife haben, um das auch über die gesamte Spielzeit abzurufen. „Wir wussten, dass das hier eine große Aufgabe wird. Wir haben mehr Aggressivität gezeigt und viel umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, bilanzierte Fischer die dritte Saisonniederlage am Ende nüchtern.

SHV: Kominek, Brüggmann – Schmidt 3, Haasmann 3, Witte, Boese, Brandt 4, Pachmann, Skroblien 4/4, Berger 1, Schulz 6, Prüter 2, Trupp 1, Tsuyama.

Zeitstrafen: SHV 12, TSV 12.

Niklas Kunkel

Ostsee-Zeitung
Foto: Niklas Kunkel