Stralsunder Handballer gewinnen gegen die HSG Ostsee mit 28:26 / Jona Brüggmann mit starker Leistung
Der Stralsunder HV klettert in der 3. Handballliga weiter nach oben. Eine Woche nach dem Sieg in Fredenbeck gelang ein 28:26-Erfolg über die HSG Ostsee N/G. Beim zweiten Heimsieg der Saison schien Torhüter Jona Brüggmann unbezwingbar.
Der junge Torhüter entnervte die Offensive aus Schleswig-Holstein gleich zu Spielbeginn. Bei den ersten drei Angriffen hatte Brüggmann stets eine Hand am Ball. „Wir waren sehr gut auf den Gegner eingestellt. Die Abwehr ist früh draufgegangen. So hatten sie, wenn sie aus dem Rückraum geworfen haben, keine einfachen Abschlüsse“, begründet Brüggmann die starke Defensivleistung seiner Mannschaft. Es war das erste Mal, dass er über 60 Minuten im Tor stand. „Es war ein richtig gutes Gefühl, gerade hier in der eigenen Halle“, so Brüggmann.
Gleichzeitig brauchten seine Vorderleute keine Anlaufzeit. So tankte sich Martin Brandt ein ums andere Mal durch die Ostsee-Deckung. Auch in Unterzahl kam der SHV-Kapitän zum Torerfolg. Weiterer Erfolgsbaustein: Schnelles Rückzugsverhalten und damit verbundene gute Ordnung. Dadurch bauten die Hausherren die Führung zwischenzeitlich auf fünf Tore aus. Einziger Makel: Kurz vor der Halbzeit verspielten die Hanseaten in Überzahl ihr komfortables Polster etwas. Mit 15:12 ging es in die Pause.
„Wir haben zu viele leichte Fehler gemacht und so leider dafür gesorgt, dass es bis zum Ende spannend war“, ärgerte sich Brüggmann. In den Phasen, wo die Führung in Gefahr geriet, war es immer wieder Martin Brandt, der die Verantwortung übernahm und wichtige Tore erzielte: „Auf dem Feld kann man auf seine Mitspieler nur sehr begrenzt Einfluss nehmen. Da ist es dann wichtig, dass man individuell vorangeht, wenn gerade nicht viel funktioniert.“ Mit acht Toren war der Kapitän auch der erfolgreichste Werfer des Spiels.
Nach Wiederanpfiff machte Torwart Brüggmann da weiter, wo er die erste halbe Stunde angefangen hatte, hielt mit Fuß- und Fingerspitze. Allerdings stotterte seine Offensive etwas. Zunächst Glück, dass auch die Gäste teilweise einfache Fehler machten. Doch nach 44 Minuten war der Vorsprung beinahe aufgebraucht (19:18). Brandt schob seine Mannschaft an. Der 31-Jährige gewann Sprintduelle um den Ball, stieß agil in Gegners Deckungslücken und traf sicher oder setzte seine Nebenmänner überraschend ein. „Zum Glück haben wir hinten sehr gut gestanden, so konnten wir uns die Fehler vorne leisten“, bilanzierte Brandt.
Mit Brandt und Brüggmann, dessen Trikot schon nach 45 Minuten schweißnass vom intensiven und starken Arbeitseinsatz zeugte, befreite sich der SHV aus der Aufholjagd der Gäste (23:19/49.). Zweimal erteilte der Schlussmann seinem Gegner die Höchststrafe, indem er einen wuchtigen Rückraumhieb festhielt. Das feierte die SHV-Bank ebenso wie die erfolgreichen Vorstöße ihres Kapitäns.
Zum Ende lieferten sich beide Teams ein Herzschlagfinale. HSG kam bis auf zwei Tore heran und der SHV musste sich die letzten zwei Minuten in Unterzahl gegen eine Manndeckung durchwühlen. Fabian Haasmann erlöste mit einer Energieleistung die 400 Fans und seine Mannschaft mit dem entscheidenden 28:25 42 Sekunden vor der Schlusssirene. Trainer Steffen Fischer feierte zunächst mit dem Team den dritten Saisonsieg, war aber nicht gänzlich zufrieden mit der Leistung: „Ich habe noch an einigen Stellen Potenzial gesehen, wo wir es besser machen können. Aber es war auch irgendwie ein kurioses Spiel. Wir waren die ganze Zeit relativ dominant, aber im Ergebnis hat sich das nur mal punktuell gezeigt.“ Aus dem verdienten Start-Ziel-Sieg soll seine Mannschaft mitnehmen, dass sie sich vor keinem Gegner in der Liga zu verstecken braucht.
Statistik
SHV: Brüggmann, Malitz, Groth – Schmidt 4. Haasmann 2. Boese, Brandt 8, Pachmann , Skroblien 1/1, Berger 2, Schulz 1/1, Prüter 4, Trupp 3, Tsuyama 1.
HSG: Folchert, Haß – Amoey, Möller 6/4, Barthel 3, Engelmann 2, Mendle 5, Meiners, Steingrübner, Kaiser 4, Litzenroth 1, Ambrosius.