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Patrick Schmidt will mit dem SHV gegen den TSV Altenholz die nächste Überraschung in der 3. Liga schaffen. © Sören Carl

Der Stralsunder HV ist inzwischen mehr als ein Außenseiter

Mit dem TSV Altenholz wartet auf die Handballer in der 3. Liga das nächste Schwergewicht. Im Hinspiel setzte es für das Team von Trainer Steffen Fischer eine deutliche Niederlage, aber seitdem hat die Mannschaft eine Entwicklung durchgemacht.

Mit hängenden Köpfen verließen die Handballer des Stralsunder HV Anfang Oktober die Edgar-Meschkat-Halle in Altenholz. Mit 28:34 unterlagen die Stralsunder dem souveränen Spitzenteam der 3. Liga und verbuchten die Reise zum TSV in die Nähe von Kiel als Lehrstunde, die ein „Quasi-Aufsteiger“ beim langjährigen Zweitligisten absolvieren muss. „Wir haben uns da gut verkauft – waren zwischendurch auf zwei Tore dran. Am Ende ist es dann leider doch deutlich geworden“, blickt SHV-Trainer Steffen Fischer zurück. Wenn die Wölfe am Sonnabend (19 Uhr) zu Gast in der Diesterweghalle sein werden, erwartet sie ein anderes Bild: Stralsunder mit erhobenen Köpfen und voller Selbstbewusstsein. „Die Voraussetzungen sind andere als im Hinspiel. Wir haben inzwischen in die Saison und die Liga gefunden. Die Kräfteverhältnisse haben sich aber nicht komplett verändert“, sagt Fischer im Vorfeld der Partie gegen den Tabellenzweiten.

Mit acht Spielen ohne Niederlage – darunter sechs Siege – agiert das Team vom Sund über den eigenen Erwartungen. Der Lohn ist Platz vier und drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge – und das bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz. Die Ersten wagen bei einem Blick auf die Tabelle kleine Rechenspiele, welches Team noch einholbar ist. „Es macht momentan einfach allen Spaß Handball zu spielen“, fasst Fischer die Erfolgsserie zusammen. Die eigene Erwartungshaltung schießt jedoch noch nicht in die Höhe. SHV-Trainer Fischer spricht von „ganz anderen Rahmenbedingungen“, die die gestandenen Teams in der 3. Liga haben. Während am Sund alle Spieler und der Trainer einem Vollzeitjob oder Studium nachgehen, befinden sich in den Reihen der Gegner einige Profis. Bei den Stralsundern wird drei Mal die Woche trainiert, anderswo stehen bis zu acht Einheiten an.

Die Gegner blicken inzwischen jedoch mit anderen Augen auf das Überraschungsteam der Saison. Norbert Henke, Trainer der Stiere Schwerin, erhob den SHV zu einem „Gegner auf Augenhöhe“, der sein eigenes Spiel immer konsequent durchzieht. Mit der mannschaftlichen Geschlossenheit und viel Einsatz ließ sich in Schwerin sogar der Ausfall von Leistungsträger Martin Brandt verkraften. Der Kapitän fehlte aus gesundheitlichen Gründen, wird am Wochenende aber voraussichtlich wieder dabei sein. „Mit seiner Erfahrung und Spielweise ist er wichtig für die Mannschaft“, hebt Fischer heraus. Sollte mit Routinier Brandt gegen den TSV Altenholz die nächste Überraschung gelingen, wird es für Steffen Fischer und seine Spieler immer schwerer, die Favoritenrolle von sich zu weisen.

Zuschauer sind in der Diesterweghalle nicht zugelassen. Fans können im Stream auf www.Sportdeutschland.tv live dabei sein.