Die Handballer aus Stralsund unterliegen in der 3. Liga der zweiten Mannschaft der Füchse Berlin mit 26:31. Gegen die Talentschmiede unterliefen zu viele Fehler und die Torhüter wurden kein Faktor. In der nächsten Partie möchte Trainer Steffen Fischer, dass sein Team ein Zeichen setzt.
Das Duell der Tabellennachbarn in der 3. Liga zwischen dem Stralsunder HV und der zweiten Mannschaft der Füchse Berlin endete deutlich. Mit 26:31 (16:15) musste sich der SHV der Nachwuchsmannschaft des Bundesligisten geschlagen geben. „Unsere Torhüter sind irgendwie zu keinem Zeitpunkt richtig ins Spiel gekommen. Dazu spielen wir zwölf Fehlpässe – das ist dann einfach zu viel“, bilanzierte SHV-Trainer Steffen Fischer die sechste Saisonniederlage.
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Auf die fehlende Kraft wollte Fischer, der mit Patrick Schmidt und Hiromi Tsuyama erneut auf zwei Rückraumspieler verzichten musste, die Niederlage nicht schieben. Schränkt das aber ein: „Vielleicht war es doch der Unterschied zwischen Spielern, die drei Mal die Woche trainieren und ganz jungen Leuten, die bis zu acht Mal die Woche in der Halle stehen und nur das machen. Wir haben hier gegen die Stars von morgen gespielt.“
Dieser Titel galt besonders dem 18-jährigen Max Beneke. Der Rückraumspieler, der immer wieder Einsatzzeiten im Bundesligateam bekommt, war nicht zu stoppen. In der ersten Halbzeit traf der Linkshänder sehenswert fast nach Belieben aus dem Rückraum, in der zweiten Hälfte setzte er seine Mitspieler in Szene und kontrollierte trotz seiner jungen Jahre die Partie. Highlight: Mit der Halbzeitsirene versenkte Beneke einen Schlagwurf über den SHV-Block wuchtig im Tor. „Wir haben es irgendwann geschafft in der Abwehr in der Mitte besser zu stehen, aber dann haben die Außen alles getroffen“, so Fischer. Beneke war mit Linksaußen Ole Machner der erfolgreichste Torjäger (beide je neun Tore). Rechtsaußen Moritz Ende traf acht Mal. Auf Seiten der Stralsunder schaffte es keiner, seine absolute Top-Leistung abzurufen. Am erfolgreichsten war Benjamin Schulz, der bei seinen sechs Treffern aber erneut zwei von vier Siebenmetern verwarf.
Im ersten Durchgang verlief das von Fischer angekündigte Duell „Mannschaftsleistung gegen Individualisten“ noch auf Augenhöhe. Gegen die Offensive Deckung der Berliner fanden die Stralsunder, die erstmals wieder vor knapp 200 Heimzuschauern spielten, mit viel Geduld gute Lösungen. Als Trainer Aaron Zierke seine Füchse taktisch neu einstellte, fehlten aber gute Abschlüsse. Dazu häuften sich die Fehlpässe.
Durch die Niederlage fällt der SHV (18:14 Punkte) in der Tabelle hinter die Füchse (20:12) auf den fünften Rang. Weil mit der HSG Ostsee (24:20) und HSG Eider Harde (13:21) die wichtigsten Konkurrenten im Kampf um den direkten Klassenverbleib Niederlagen einstecken mussten, haben die Stralsunder weiter alles in der eigenen Hand. „Wir müssen weiter Lösungen finden, um den Ausfall von Patrick Schmidt zu kompensieren. Das ist auch im nächsten Spiel wichtig“, blickt Fischer schon voraus. Gegen den Tabellenletzten VfL Fredenbeck (So., 16 Uhr), wird er wegen einer Verletzung am Fußgelenk erneut auf den einzigen Linkshänder im Rückraum verzichten müssen: „Ich erwarte in dem Spiel, dass wir ein Zeichen setzen. Da können wir uns für die guten Leistungen der letzten Monate belohnen.“
SHV: Kominek, Brüggmann – Haasmann 1, Witte 1, Brandt 4, Pachmann, Skroblien 4, Berger 3, Schulz 6/2, Prüter 3, Trupp 4.
Niklas Kunkel
Ostsee-Zeitung
Foto: Sören Carl