Die Stralsunder Handballer lassen die HG Hamburg Barmbek nach einem starken Start zurück ins Spiel. So durften nach Abpfiff die Hamburger ihre kleine Hoffnung auf den direkten Klassenverbleib feiern.
Nach Abpfiff suchte Martin Brandt, Kapitän des Stralsunder HV, nach einer Erklärung für die 26:27 (11:11)-Heimniederlage gegen die HG Hamburg Barmbek. Damit müssen die Handballer ihre Party zum Verbleib in der 3. Liga noch einmal verschieben. „Wir bekommen es gerade in der ersten Halbzeit eigentlich gut rausgespielt, haben aber zu viele Fehlwürfe. Auf einmal steht es dann zur Halbzeit wieder unentschieden“, begründete Brandt, dass die zwischenzeitliche 8:4-Führung wieder aus der Hand gegeben wurde.
Mit den starken Anfangsminuten machten die Stralsunder kurzzeitig vergessen, dass sie durch viele Corona-Fälle im Team über zwei Wochen nicht richtig trainieren konnten. Fabian Haasmann testete sich sogar erst am Spieltag mit einem negativen Test aus der häuslichen Quarantäne und wurde direkt gebraucht. Nachdem zunächst die Hamburger die Fehler machten und die Deckung des SHV gut stand, drehte sich das Bild nach knapp 20 Minuten Spielzeit. Viele Fehlwürfe und technische Fehler machten es den Hausherren schwer. „Vielleicht kann man das damit begründen, dass wir durch die zwei spielfreien Wochenenden komplett aus dem Tritt gekommen sind“, mutmaßte Brandt.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, wo bei den Gästen ein Akteur dominierte. Jan Torben Ehlers erzielte sieben Tore. Alle aus dem Rückraum – jedes Mal schlug der Ball genau im Winkel ein. „Wir haben ihn nicht in den Griff bekommen. Wenn wir in der Abwehr gute Arbeit gemacht haben, hat er mit seinen Treffern die Nadelstiche gesetzt, die uns weh taten“, ärgert sich SHV-Trainer Steffen Fischer. Trotz der Fehler und viel personeller Rotation auf dem Feld schafften es die Stralsunder aber bis kurz vor dem Ende auf Augenhöhe zu bleiben. Knapp drei Minuten vor Schluss führten die Gastgeber noch mit 26:25. Doch zwei unbeantwortete Tore der Gäste entschieden binnen kürzester Zeit die Partie. Ein letzter Angriffsversuch der Stralsunder und ein Freiwurf mit der Schlusssirene blieben erfolglos.
Während die Hamburger im Kreis sprangen und mit dem Auswärtssieg auch die minimale Chance bejubelten, dass sie der Abstiegsrelegation noch entgehen könnten, gab es bei den Stralsundern gesenkte Köpfe. „Schade, dass wir nicht abliefern und das trotz der vielen Zuschauer in unserer Halle“, ärgerte sich Brandt. 327 Zuschauer sorgten in der Diesterweghalle für Stimmung. Trainer Steffen Fischer hofft, dass die Niederlage einen Aufwacheffekt für seine Mannschaft hat: „Wir haben immer wieder Fehlwürfe und Zeitstrafen, weil nicht ganz so konzentriert gearbeitet wurde, wie es uns sonst ausgezeichnet hat.“ Nach einer ersten Aufarbeitung richtete sich der Blick von Kapitän Martin Brandt und Trainer Steffen Fischer schnell auf die kommende Aufgabe. „Wir haben es immer noch in der eigenen Hand. Aber die HSG Eider Harde wird ein unangenehmer Gegner“, sagt Fischer mit Blick auf die nächste Chance, direkt in der 3. Liga zu bleiben und die Abstiegsrelegation zu umgehen. Unklar ist unterdessen noch, wann die beiden ausgefallenen Partien gegen den VfL Fredenbeck (Heim) und die HSG Ostsee (Auswärts) nachgeholt werden können.
Vor dem Spiel hat der Stralsunder HV unterdessen schon wichtige Personalien für die kommende Saison bekanntgegeben. Mit Martin Brandt und Benjamin Schulz haben zwei Pfeiler des Teams einen Vertrag für ein weiteres Jahr unterschrieben. Auch Kreisläufer-Talent Fiete Berger hat für ein weiteres Jahr am Sund unterschrieben.
SHV: Kominek, Groth – Schmidt 2, Haasmann 2, Witte 2, Werner, Brandt 2, Klein, Pachmann, Skroblien 3/1, Berger 3, Schulz 5/2, Trupp 6, Tsuyama 1.
HGHB: Rundt, Wommelsdorf – Chrbatzadeh, Franczak, Böhm 1, Ehlers 7, Kaminski 4/2, Laveaux, Feit 1, Cordes 3, Vogt 1, Bruse 1/1, Matussek, Behncke 4, Höricke 5.
Siebenmeter: SHV 3/4, HGHB 3/4.
Strafminuten: SHV 8, HGHB 8.
Ostsee-Zeitung
Niklas Kunkel