Mit Trainer Steffen Fischer und einigen Leistungsträgern sind wichtige Personalien für die kommende Spielzeit in der 3. Liga bereits geklärt. Das zurückliegende Jahr beschreibt Geschäftsführer Markus Dau dabei als das wirtschaftlich schwierigste, seit er die Geschicke im Verein übernommen hat.
Die Saison ist zu Ende, doch von Urlaub oder gar Stillstand bei den Handballern des Stralsunder HV noch keine Spur. Während die Mannschaft sich weiter im Training befindet, werten die Verantwortlichen im Hintergrund nicht nur die abgelaufene Saison aus, sondern stellen auch die Weichen für die kommende Spielzeit in der 3. Liga.
Geschäftsführer Markus Dau hat mit den ersten Vertragsverlängerungen das Gerüst der Mannschaft bereits aufgestellt. „Es ist super, dass wir so früh Klarheit haben, in welcher Liga wir in der nächsten Saison spielen. Jetzt sind wir dabei, die Mannschaft dafür aufzustellen“, erklärt Dau. Die Vertragsverlängerung mit Trainer Steffen Fischer ist dabei zentraler Bestandteil der Planungen. „Wir haben sportlich die gleiche Idee und arbeiten in eine Richtung“, sagt Dau über den Cheftrainer. Fischer übernahm 2018 beim ehemaligen Bundesligisten und führte das Team aus der Oberliga zum direkten Klassenverbleib in der 3. Liga.
Fischer sieht sein Projekt beim SHV noch nicht beendet: „Ich habe mich schon gefragt, ob die erfolgreiche Saison das Ende des Weges hier ist, aber ich habe das Gefühl, dass es noch viel Potenzial gibt und wir weiter gehen können. Da habe ich auch ein Verantwortungsbewusstsein für das Projekt.“ Der 31-Jährige durfte sich wegen der erfolgreichen Saison über viel Lob und Aufmerksamkeit aus ganz Handballdeutschland freuen. „Mein Ziel ist immer, die Spieler besser zu machen. Diese Jahr habe ich aber auch einen großen Schritt in meiner eigenen Entwicklung gemacht. Es freut mich, dass das auch anderen aufgefallen ist“, so Fischer. Der Medizinstudent hat zu Beginn der Saison sein erstes Staatsexamen abgelegt und konnte sich danach voll auf seine „Herzensangelegenheit Handball“ konzentrieren.
Auch auf dem Platz bleiben zentrale Figuren des Teams dabei. Kapitän Martin Brandt und Torschützenkönig Benjamin Schulz haben ihre Verträge um ein weiteres Jahr verlängert. „Martin war endlich mal weitgehend verletzungsfrei und hat eine starke Saison gespielt. Benny ist Torschützenkönig in der Staffel geworden und gibt immer hundert Prozent“, begründet Dau die Verlängerung mit den beiden Urgesteinen. Der 32-jährige Brandt spielt schon seit der E-Jugend beim SHV, Schulz kam 2016 zur Mannschaft.
Kreisläufer Fiete Berger und Spielmacher Linus Skroblien haben sich ebenfalls für ein weiteres Jahr 3. Liga im Trikot des Stralsunder HV entschieden. Beide sind momentan verletzt, haben in der abgelaufenen Saison gezeigt, wie wichtig sie für das Team sind. Der 20-jährige Berger war vor der Saison mit Torhüter Jona Brüggmann und Linksaußen Florian Pachmann aus Hamburg an den Strelasund gewechselt. „Die Drei haben sich in dieser Saison super entwickelt. Da sind uns richtige Glücksgriffe gelungen“, so Dau. Brüggmann hat genau wie sein Torhüterkollege Jan Kominek noch ein weiteres Jahr Vertrag in Stralsund. Gleiches gilt für Allrounder Fabian Haasmann.
„Sportlich hat das Team meine eigenen Erwartungen übertroffen, auch wenn es am Ende noch einmal spannend wurde“, blickt Geschäftsführer Markus Dau zurück und legt nach: „Hätte mir vor der Saison einer versprochen, dass wir direkt drin bleiben, hätte ich das sofort unterschrieben.“ Dabei hat den ehemaligen Bundesligaspieler besonders beeindruckt, dass sich das Team auch von den schwierigen Begleitumständen nicht aus der Fassung bringen ließ. Zum Saisonstart wurde die Spiel- und Trainingsstätte in der Vogelsanghalle wegen eines Wasserschadens gesperrt. In den Ersatzhallen konnte zeitweise nur eingeschränkt trainiert werden. Dazu musste die neue Spielstätte in der Diesterweghalle leer bleiben. „Ich habe es als Spieler nie erlebt, ein Punktspiel vor leeren Rängen zu bestreiten. Die Jungs haben dann aber gerade gegen die Schwergewichte VfL Potsdam und Altenholz überragende Leistungen gezeigt“, so Dau.
Das Unentschieden gegen den Staffelsieger Potsdam und der Heimsieg gegen den späteren Zweiten aus Altenholz waren für Fischer sportliche Highlights in einer Phase, die er nicht erwartet hatte: „Die Serie von neun Spielen ohne Niederlage hat meine Erwartungen deutlich überstiegen. Davor hatten wir einen schweren Auftakt und sind spät in die Gänge gekommen. Die Mannschaft hat die Saison aber viel geleistet, dazu hatten wir Glück mit den Verletzungen. Ausfälle auf den falschen Positionen hätten uns viel kosten können, wie man es bei anderen Mannschaften gesehen hat.“
Weil die Halle über weite Strecken komplett leer oder nur zum Teil ausgelastet werden durfte, blieben wichtige Einnahmen aus Kartenverkäufen aus. „Wirtschaftlich war es das schwierigste Jahr, seit ich hier bin“, sagt Dau und betont, dass das Ziel weiterhin ist, ein sportlich und wirtschaftlich gestandener Drittligist zu werden.
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Niklas Kunkel
Redakteur
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