Am vergangenen Sonntag trafen in der altehrwürdigen Sporthalle Marinehe in Rostock die zweiten Mannschaften des Stralsunder HV (16:2 Punkte) und des HC Empor Rostock (14:4) aufeinander. Die Gastgeber hatten sich zu Saisonbeginn die Meisterschaft und den Aufstieg in die Ostsee-Spree-Liga auf die Fahnen geschrieben und gewannen das Hinspiel in Stralsund deutlich mit 27:17, was bis heute auch die einzige Niederlage des SHV II darstellt. Die Stralsunder starteten mit einem Sieg im Landespokal gegen Verbandsligist Hagenower SV in einem durchwachsenen Spiel eher Verhalten in das neue Kalenderjahr, sodass der eigene Leistungsstand nur schwer einzuschätzen war.
Die erste Viertelstunde ließ dann zunächst auch nichts Gutes aus SHV-Sicht erahnen. Reihenweise schlechte Entscheidungen im Angriffsspiel (Fehlwürfe, technische Fehler) machten es den Gastgebern leicht ihr schnelles Gegenstoßspiel aufzuziehen. Die Abwehr, über die bisherige Saison gesehen das Prunkstück im SHV-Spiel, bekam so natürlich auch keinen Zugriff. Bis auf 3:9 konnte sich Empor nach knapp 15 Minuten absetzen, ehe die Stralsunder endlich ins Spiel fanden. Vier Tore in Folge durch Ole Pomorin und Hannes Werner ließen den Rückstand auf 7:9 schrumpfen. In der Folge entwickelte sich das erwartet enge Spiel, wobei die Stralsunder mehrere Chancen verpassten den Rückstand weiter zu verkürzen. Zur Halbzeit hatte sich Rostock mit 10:14 wieder etwas abgesetzt.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit waren die Stralsunder jedoch endgültig im Spiel. Die Abwehr agierte beweglich und aggressiv und konnte dadurch einige Ballgewinne erkämpfen. Beim Stand von 14:15 nach 38 Minuten war der Anschluss wieder hergestellt. Fünf Minuten später erzielte Cevin Biederstädt zum ersten Mal den Ausgleich (18:18) und spätestens jetzt war jedem klar, dass an diesem Tag einiges möglich war. Das Spiel wogte jetzt hin und her. In der 49. Minute gelang Eric Hoffmann die erste Stralsunder Führung, welche Empor postwenden ausglich. Erneut Eric Hoffmann und Philipp Badendieck-Lotzow per Tempogegenstoß erhöhten auf 24:22 und als Ole Pomorin nach gut 54 Minuten unter höchster Bedrängnis auf 26:23 erhöhte war der Auswärtssieg ganz. Doch Empor verkürzte noch einmal auf 26:25. Wieder war es der an diesem Tag sehr treffsichere Eric Hoffmann der zweieinhalb Minuten vor dem Ende wieder auf eine zwei Tore Führung stellte. Rostock gelang per Siebenmeter der Anschluss und hatte nach eigener Auszeit eine Minute Zeit für den möglichen Ausgleich. Doch die SHV-Deckung ließ keinen vernünftigen Abschluss mehr zu. Der letzte Wurf ging am Tor vorbei und der Rest war Stralsunder Jubel.
Garant für den Auswärtssieg war eine vor allem in der zweiten Halbzeit überragende Deckungsarbeit, wo vor allem Niklas Felkel als vorgezogene Spitze immer wieder Nadelstiche setzen konnte, sowie eine deutliche Steigerung der Angriffseffektivität. Letztendlich war es aber, abgesehen von den ersten 15 Minuten, auch im Gesamtkollektiv eine sehr gute Leistung, die mit der erneuten Tabellenführung (18:2 Punkte) belohnt wurde. Dicht dahinter lauert der SV Warnemünde (18:4) und Empor Rostock II (14:6). Bei noch sechs ausstehenden Saisonspielen kann aber noch einiges passieren. Schon am kommenden Samstag (28.01.) wartet in der heimischen Sarnowhalle um 16:00 Uhr mit dem Tabellenvierten Ribnitzer HV der nächste Prüfstein.
Für den SHV spielten: Groth, Michaelsen; Pomorin (4), Badendieck-Lotzow (2), Landmesser, Metzlaff, Uecker (1), Zober (1), Schütt (1), Werner (6), Hoffmann (7/3), Biederstädt (4), Klein (1)