Am vergangenen Samstag musste die mJB zum Finalrundenrückspiel in Bad Doberan antreten. Nach dem Hinspielsieg vor gut einer Woche wurden die drei Trainingseinheiten dazu genutzt, intensiv am Offensivspiel zu arbeiten. Dies beinhaltete auch eine Videoanalyse des Hinspiels, betrug das erarbeitete „Polster“ schließlich doch „nur“ fünf Tore… Dass dieser Vorsprung unter Umständen nicht reicht, musste die Mannschaft aus Neubrandenburg im Halbfinalrückspiel gegen den Bad Doberaner SV schmerzlichst erfahren, denn sie verloren das Rückspiel mit acht Toren, nachdem sie ihr Heimspiel ebenfalls mit fünf Toren gewannen.
Gut vorbereitet und fast mit komplettem Kader angereist, wiederholten sich die Ereignisse des Hinspiels. Die Stralsunder ließen in der Anfangsphase mehrere Großchancen ungenutzt, die Hausherren kamen ebenfalls nur bedingt zum Torerfolg. Nach 4:44 min klingelte es zum ersten Mal im Tor der Hausherren zum Stand von 1:1. Wiederum entwickelte sich ein tolles Duell, geprägt von einer bärenstarken Abwehrreihe der Stralsunder. Vor großartiger Kulisse und 51 (!) mitgereisten Stralsunder Unterstützenden wurde jede gelungene Angriffs- und Abwehraktion bejubelt. Auf und neben der Platte. Halbzeitstand 8:11, nunmehr mindestens sieben Tore Vorsprung im Gesamtergebnis beider Spiele. Bereits nach drei Minuten der Halbzeitpause gingen die Gäste wieder aufs Feld, waren präsent.
Trotzdem wollte sich die Sicherheit nicht einstellen, Bad Doberan kam Tor um Tor heran. Aus 11:13 wurde plötzlich 15:13, bedingt auch durch eine unglückliche Zeitstrafe des Stralsunder Mannschaftskapitäns Mattis Bowitz.
Da war sie nun wieder, die Spannung, die Stimmung, die diese würdigen Finalpartien ausgemacht hat. Auszeit Stralsund, besinnen auf die Stärken. Und trotzdem: Fehlwurf, 16:13, 16:14 wiederum durch den Kapitän, anschließend nächste Zeitstrafe. Neuerliche Unterzahl. Spätestens jetzt hielt es keinen mehr auf seinem Sitzplatz.
Stralsund stemmte sich gegen mit aller Kraft gegen das Momentum der Doberaner und überstand die Unterzahl mit 1:1 Toren. 17:15 sieben Minuten vor Ende der Partie, Auszeit Heim. Nun hatten es beide Mannschaften auf der Platte selbst in der Hand. 17:16, 18:17, dazu in der 55. Minute eine neuerliche Bestrafung gegen die Bank der Doberaner. Noch fünf Minuten zu spielen bei eigenem Ballbesitz. 18:18. Knapp drei Minuten vor dem Ende dann Torerfolg zum 19:20! Landesmeister, soviel stand fest. Auch eine Manndeckung der Doberaner konnte daran nichts mehr ändern. Jann-Matti Fischer, Finalneuzugang der Doberaner, welcher bis dato für den HC Empor Rostock in der Regionalliga auflief, erzielte noch zwei weitere Tore, war mit insgesamt 20 Toren in zwei Partien der erfolgreichste Torschütze der Doberaner. Doch die sollten in der Endabrechnung auch nicht reichen. Endstand 22:21 für Bad Doberan.
Und trotzdem feierten am Ende die Gäste…
Es ist vollbracht! Nach über neun Jahren steht am Ende der Saison der Stralsunder HV an der Tabellenspitze. Die Jungs haben sich das sowas von verdient!!! Auch wenn die 16 Fehlwürfe aus dem Hinspiel nochmal übertrumpft wurden… Eine geschlossene Mannschaftsleistung, Torgefahr von allen Positionen. Das ist es, was den Unterschied ausgemacht hat!
Wir danken dem Bad Doberaner SV für diese tollen Spiele und sind nach wie vor der Meinung, dass es faire und würdige Finalspiele der beiden besten Mannschaften der Saison waren.
Für den SHV spielten:
Ole Höppner, Jonas Tramp (TW); Mattis Bowitz (4), Fiete Strüwing (8), Matti Bischoff (1), Laurent Thämlitz (4), Anton Christlieb (1), Luis Pusch, Torge Mahnken (1), Karl Fritz Heichel, Nicklas Fiedler, Kai Michaelson, Tillman Schöberlein (2), Lucas Rachow