Liebe Handballfreunde des Stralsunder HV,
mit einem 32:26 gegen den TSV Anderten und ohne Punkte in der Tasche durften wir am vergangenen Samstag die Heimreise antreten. Ohne unsere beiden Talente Fredrik von Troil und Rauls Serafimovics, die wir für Lehrgänge ihrer Nationalteams freistellen mussten und ohne den Verletzten Jan Mojzis gelang es uns nicht genügend Paroli zu bieten, um etwas Zählbares mit an den Strelasund zu entführen. Eine unberechtigte Disqualifikation gegen Linus Skroblien, unseren einzigen gelernten Mittelmann an diesem Abend, konnte im weiteren Spielverlauf ebenfalls nicht kompensiert werden. Nach 9 Spieltagen stehen wir nun auf dem 12. Tabellenplatz (2 Siege/2 Unentschieden/ 5 Niederlagen) und müssen uns berechtigterweise die Frage stellen, wie weit unser Anspruchsdenken und die Realität auseinanderliegen.
Sportlicher Richtwert vieler ist der herausstechende 3. Tabellenplatz der vergangenen Saison. Das gute Gefühl der regelmäßigen Erfolgserlebnisse brachten uns in einen wahrhaften Flow, viel Selbstbewusstsein und letztlich eine Teilnahme an der DHB-Pokal-Quali. Das unser damaliges Saisonziel der Klassenerhalt war, war vor lauter Euphorie früh in Vergessenheit geraten.
Federführend für den Erfolg waren neben einer mannschaftlichen Unbeschwertheit die beiden erfahrenen Spieler Leon Witte auf Rückraummitte, sowie unser kroatischer Rechtsaußen Josip Repusic, der am Ende der Spielzeit erfolgreichster Feldtorschütze des SHV wurde. Mit Rauls Serafimovics haben wir einen zwar jungen, aber in seiner Spielweise sehr ähnlichen Typen wie Leon nach Stralsund holen können, der mit seinen 19 Jahren noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung ist. Mit Fredrik und Robin haben wir gar zwei junge Linkshänder auf der Position Rechtsaußen, die sich mit ihren gezeigten Leistungen alles andere als verstecken müssen.
Wir müssen Ihnen zugestehen, dass Sie im Laufe ihres Entwicklungsprozesses Fehler machen dürfen und werden und sie für gute Leistungen bestärken. Hauptziel für dieses Jahr war, ist und wird es weiterhin auch sein, erfolgreiche und souveräne Konstanz in unserem Spiel zu etablieren. In der aktuellen Situation können wir nur von Spiel zu Spiel daran arbeiten uns zu steigern.
Vor diesen Hintergründen sind Charakter und Zusammenhalt gefragt. Sich in einer so ausgeglichenen Liga etablieren zu wollen kommt weder einfach, noch von alleine. Es braucht Wille, Einsatzbereitschaft, Leidenschaft und Freude an der Gemeinschaft. Aus Fehlern lernen zu wollen und sich im Training mit guten Leistungen und Fokus weiterzuentwickeln werden die Kernelemente der kommenden Wochen sein. Mit dem SC DHfK Leipzig II erwartet uns die nächste schwere Auswärtsaufgabe, bevor wir am 18.11. um 19:30 Uhr zu Hause gefordert sind. Nur Zusammen können und werden wir die äußerst ausgeglichene 3. Liga Staffel Nord meistern.
Steffen Fischer
Trainer und Geschäftsführer