Handballer gewinnen Heimspiel gegen den SV Brandenburg-West mit 30:19
Stralsund. Das erste Mal seit dem ersten Spieltag steht der Stralsunder HV wieder an der Spitze der Handball-Oberliga Ostsee-Spree. Mit einem souveränen 30:19 gegen den SV Brandenburg-West holte sich die Mannschaft von Trainer Steffen Fischer den achten Saisonsieg im neunten Spiel.
Dabei tat sich der Favorit in eigener Halle fast 40 Minuten lang schwer, ehe sie dem Aufsteiger davonzogen. „Gerade die erste Halbzeit verlief schleppend. Brandenburg verzögerte im Angriff immer wieder das Tempo und dann sind wir irgendwann ungeduldig geworden. Dazu war unsere Chancenverwertung nicht gut“, haderte Fischer mit dem ersten Spielabschnitt, den sein Team mit einer knappen 12:11-Führung beendete.
Besonders auffällig: Die ersten drei Siebenmeter wurden verworfen, im gesamten Spiel landeten nur drei von acht Versuchen im Netz. „Da sind wir zurzeit in einer Art Casting-Phase und versuchen herauszufinden, wer sich die Position verdient hat. Dann wollen wir an der Stelle auch weniger rotierten und einem Spieler das Vertrauen schenken“, erklärt Fischer, der mit Fynn-Martin Tippelt, Benjamin Hinz, Kay Landwehrs und Jakub Vanek vier unterschiedliche Spieler an die Linie schickte.
Die Siebenmeter-Quote wurde nach dem Seitenwechsel nur etwas besser, das Tempospiel des SHV nahm dafür immer mehr Fahrt auf. „Wir haben in der Halbzeit gar nicht viel geändert. Nach der Pause haben wir dann ein bisschen gebraucht, um ins Rollen zu kommen, aber dann ist auch die Halle mitgegangen und wir wurden immer besser“, sagte Fischer.
Die Startschwierigkeiten dauerten knapp zehn Minuten, dann machten die Gastgeber im Eiltempo aus einem 16:15 ein 22:15. Bei den Gästen versuchte Sebastian Ackermann, mit sechs Toren erfolgreichster Werfer bei den Brandenburgern, mit Einzelaktionen seine Mannschaft im Spiel zu halten, doch hinter einer guten Abwehr stand erneut ein stark aufgelegter Tobias Malitz, der mit 18 Paraden fast jeden zweiten Ball hielt, der auf sein Tor kam.
Das teaminterne Kampfschwein als Auszeichnung als bester Spieler erhielt aber Patrick Schmidt. Der Linkshänder, der vor der Saison vom HSV Insel Usedom kam, war mit acht Toren auch der erfolgreichste Werfer beim SHV. „Er hat sich gerade in der Abwehr mit großen Schritten entwickelt. Das gibt der Mannschaft Sicherheit und ist notwendig für eine gute Defensive“, so Fischer.
Die Defensive hielt bis zum Schluss. Trotz des deutlichen Endergebnisses wirkte auch der Gästetrainer Sven Schößler zufrieden: „Meine Spieler haben das heute gut gemacht, nur das Ergebnis ist etwas zu hoch ausgefallen. Wir müssen unsere Punkte nicht in Stralsund holen. Sie sind für mich die stärkste Mannschaft in der Liga.“ Und schob nach, dass der SHV auf jeden Fall aufsteigen werde.
So weit will sich beim Vorjahresmeister noch keiner aus dem Fenster hängen, aber mit der zurückeroberten Tabellenspitze ist ein wichtiger Schritt geschafft.
Ostsee-Zeitung
Niklas Kunkel
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