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Johannes Trupp trifft Freunde auf der Platte wieder

Der Rechtsaußen des Stralsunder HV kehrt zum Auswärtsspiel beim Lausitzer HC Cottbus in seine alte Heimat zurück

 

Johannes Trupp ist in der laufenden Saison in der Oberliga Ostsee-Spree der Dauerbrenner beim Stralsunder HV. Als einziger Rechtsaußen steht er fast jede Minute auf dem Feld und kommt dabei im Schnitt auf 5,4 Tore pro Spiel. Am Sonnabend (19 Uhr) trifft der in Uelzen aufgewachsene Linkshänder mit dem Tabellenführer auf sein ehemaliges Team, den Lausitzer HC Cottbus. Sieben Jahre spielte er beim LHC, bevor es ihn 2015 zum HC Empor Rostock zog. Vom damaligen Zweitligisten ging es 2017 weiter nach Stralsund, wo er eine feste Größe im Team von Trainer Steffen Fischer ist.

Im Interview erzählt Trupp über Verbindungen in die Lausitz und warum er seinen Job auf Rechtsaußen nicht immer gut findet.

 

Johannes Trupp, Sie sind in Uelzen in der Nähe von Lüneburg aufgewachsen. War das ein Grund für Sie, 2015 in den Norden zurückzukehren?

Johannes Trupp: Nein, das war nicht der Grund. Cottbus war für mich zu meinem Zuhause geworden. Vor Ort konnte ich aber nicht auf Lehramt studieren. Daraufhin habe ich mich umgesehen, wo ich Studium und Handball am besten verbinden kann und Rostock mit dem HC Empor bot die perfekte Kombination.

 

Haben Sie noch viele Kontakte zum LHC?

Die Eltern meiner Freundin leben da, deshalb sind wir immer mal wieder zu Besuch. Ich versuche, mich dann auch immer mit den alten Freunden zu treffen. Ich bleibe auch Sonnabend nach dem Spiel in Cottbus, um abends noch was mit ihnen zu machen.

Feuern Ihre Freunde in der Halle Sie oder den LHC an?

Die meisten von meinen Freunden spielen noch beim LHC. Ich treffe sie also schon auf der Platte wieder. Auf dem Feld geht es natürlich um die Punkte, aber danach sitzen wir dann zusammen.

 

2017 wurde der LHC Oberliga-Meister, verzichtete aber auf den Aufstieg. In den vergangenen Jahren blieb der Erfolg etwas aus. Können Sie das begründen?

In der Mannschaft hat ein kleiner Umbruch stattgefunden. Marcus Meier, der inzwischen Trainer der Mannschaft ist, hat sich schwer verletzt und damit eine große Lücke hinterlassen. Dazu hatten sie immer einen recht dünnen Kader, weil ihnen die jungen Spieler abgeworben wurden und es im Hintergrund verschiedene Sachen gab, die nicht gut gelaufen sind. Dieses Jahr haben sie sich aber scheinbar davon erholt – sie spielen einen super Handball.

 

Freuen sie sich auf die Partie besonders?

Ja, sie spielen in einer anderen Halle als sonst. In der stecken für mich ganz viele Erinnerungen und Geschichte aus meiner Zeit damals. Deshalb freue ich mich, gerade da zu spielen.

 

Sie werden in Cottbus als einziger Rechtsaußen im Kader wohl wieder durchspielen. Ist das für Sie ein besonderer Druck oder können Sie ohne Konkurrenz frei aufspielen?

Es ist ganz einfach eine andere Art Druck. Ich habe inzwischen viel Erfahrung gesammelt und weiß, wie ich meine beste Leistung abrufen kann. Ich finde es aber besser, wenn es noch einen zweiten Spieler auf jeder Position gibt. Man pusht sich gegenseitig und wird so noch besser. Auf der anderen Seite finde ich gut, dass ich einen Fehler gleich wieder ausbügeln kann und nicht befürchten muss, auf der Bank zu sitzen.

 

In der Vorsaison haben Sie auch noch im Rückraum gespielt. Was ist Ihre Stammposition?

Ich habe immer Außen gespielt. Erst bei Empor bin ich dann in den Rückraum gewechselt und habe ganz viel gelernt. Es ist immer ein Vorteil, wenn man auf zwei Positionen spielen kann.

 

Welche Position bevorzugen Sie?

Um ehrlich zu sein, spiele ich lieber im Rückraum. Man kann mehr ins Spiel eingreifen und mitspielen. Auf Außen bekommt man den Ball ja eigentlich nur für den Abschluss.

Wenn wir in einem Spiel wenig über Außen machen, fühlt es sich für mich dann eher an wie ein ewiges Auf- und Abgelaufe und nicht wie ein Handballspiel. Ich habe aber schon in der Jugend als Rechtsaußen gespielt, so bin ich mit der Position natürlich auch verbunden.

 

Am vergangenen Wochenende haben Sie mit der Mannschaft die Tabellenspitze zurückerobert. War das in der Mannschaft ein Thema?

Nein, die Tabellensituation hatten wir nicht vor Augen. Durch die unterschiedliche Spielanzahl hat die ja nicht viel ausgesagt. Wir haben uns eher damit beschäftigt, dass wir so schnell in der Saison den ersten Punkt abgegeben haben. Vielleicht war das aber der richtige Dämpfer, denn nach der Relegation haben wir dann wieder gemerkt, dass wir in jedem Spiel Vollgas geben müssen.

Ostsee-Zeitung

Niklas Kunkel