Handballer dominieren trotz kurzer Schwächephasen das Spitzenspiel der Oberliga gegen den MTV
Der Spitzenreiter der Oberliga-Ostsee-Spree gibt sich weiterhin keine Blöße. Mit einem deutlichen 32:26 gewannen die Handballer des Stralsunder HV das Duell gegen den MTV Altlandsberg. „Ich bin wirklich zufrieden mit der gezeigten Leistung der Mannschaft. Es war eine richtig gute Teamleistung“, lobte SHV-Trainer Steffen Fischer seine Spieler.
Dabei musste er an der Seitenlinie immer wieder kurz zittern, weil der SHV mehrfach eine deutliche Führung innerhalb kürzester Zeit verspielte. Gleich nach Anpfiff begannen die Gastgeber mit einer starken Defensive und schnellen Toren aus dem Tempogegenstoß. Nach nur gut sechs Minuten führte der amtierende Meister mit 6:2. „Wir kamen richtig gut rein ins Spiel, da hatte ich das Gefühl, dass es heute eine deutliche Nummer werden könnte“, beschrieb Fischer die Anfangsphase aus seiner Sicht.
Danach gönnte sich sein Team aber die erste Phase mit Unkonzentriertheiten und ließ die Gäste wieder herankommen. Schnell stand es 10:10, weil in der Offensive der Ball schon verloren wurde, bevor es überhaupt die erste Chance zu einem Abschluss gab. Bis zur Halbzeit ging es auf Augenhöhe weiter, erst kurz vor dem Seitenwechsel konnten sich die Hausherren noch einmal leicht absetzen. Johannes Trupp traf mit einem sehenswerten Dreher zum 16:13-Pausenstand.
Wie schon in Halbzeit eins war die Führung aber schnell verspielt. Viele einfache Fehler brachten den MTV Altlandsberg zurück in die Partie und zum 16:16-Ausgleich (34. Minute.). Dann setzte Fischer auf seine Allzweckwaffe von der Bank. Rechtshänder Kay Landwehrs, der fast überall einsetzbar ist, kam im rechten Rückraum für Patrick Schmidt in die Partie und sorgte für neuen Schwung im Offensivspiel. Immer wieder zog er mit viel Selbstbewusstsein in die Lücken der Deckung und übernahm die Verantwortung. Und das nicht nur aus dem Spiel heraus. Nachdem zuvor seine Mitspieler nur einen von vier Siebenmetern verwandeln konnten, nahm sich Landwehrs auch hier den Ball und versenkte in den wichtigen Momenten zwei Mal eiskalt. Die Landwehrs-Aktionen, der mit sechs Toren der erfolgreichste Werfer beim SHV war, ließen den Tabellenführer stetig davon ziehen. Dazu machten die Gäste jetzt die einfachen Fehler im Angriffsspiel. „Mit 38 technischen Fehlern und Ballverlusten kann man hier nichts mitnehmen“, ärgerte sich MTV-Trainer Ralf Böhme über die vergebene Chance seiner Mannschaft.
Die brachte sich durch insgesamt sechs Zeitstrafen, der SHV bekam keine, immer wieder unter Druck. Nach einer Zeitstrafe gegen den Trainer agierten die Gäste ohne Torhüter. Zunächst nutzte das Florian Zemlin mit einem Treffer aus der eigenen Hälfte, kurz darauf setzte Landwehrs mit zwei Toren aus dem eigenen Neunmeterkreis sogar noch einen drauf. „Wir mussten so aggressiv verteidigen, sonst können wir hier nicht gewinnen“, begründet Böhme die harte Gangart seiner Mannschaft. Die erholte sich von dem Rückschlag nicht mehr und war spätestens beim Zwischenstand von 30:22 geschlagen. Für Fischer die Gelegenheit mit Niclas Kuhn einen Debütanten auf der Linksaußen-Position erstmals ins Spiel zu bringen. Ein Tor blieb dem Ersatzmann für Benjamin Hinz aber verwehrt.
Der Stralsunder Übungsleiter wirkte mit dem 32:26-Endstand hochzufrieden, auch wenn ein noch deutlicheres Ergebnis sicher möglich gewesen wäre. „Wir entwickeln uns und das ist schön zu sehen. Wir haben wieder Sachen aus dem Training gut umgesetzt“, erklärt der Trainer, der in Überzahl zeitweise mit zwei Kreisläufern agierte. Das war möglich, weil Kreisläufer Jakub Vanek sich nach seiner Krankheit wieder fit meldete. Erneut ohne Einsatzzeit von der Bank blieb Kapitän Martin Brandt, der seit Wochen an einer Verletzung laboriert und geschont werden soll.
Ostsee-Zeitung
Niklas Kunkel
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