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SHV-Trainer Fischer zufrieden mit der Hinrunde

Stralsunder Handballer beenden erste Saisonhälfte nach 32:20 gegen VfL Tegel mit nur einem Remis

Für Steffen Fischer verläuft seine zweite Saison als Trainer des Stralsunder HV zumindest zur Halbsaison, wie die erste. Nach 14 Partien stehen 13 Siege und nur ein Unentschieden und somit die Tabellenführung zu Buche. Zum Abschluss der zweiten beeindruckenden Hinserie der Handballer nacheinander hatte die Fischer-Sieben beim VfL Tegel keine Probleme. Mit 32:20 wurde trotz des fehlenden Haftmittels das Spiel souverän gewonnen. „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Wir haben in der zweiten Halbzeit viel Neues ausprobiert, was wir uns im Training noch gar nicht erarbeitet haben“, erklärt der Übungsleiter, der aber zu keinem Zeitpunkt um den Sieg in Berlin bangen musste. „Unser Match- ­plan-A ist aufgegangen. Wir waren schnell auf einem guten Weg. So konnten wir nach der Pause mehr ausprobieren“, so Fischer weiter.

Bei seinem Fazit zur beinahe makellosen Hinrunde gesteht der SHV-Trainer, dass sein Team die Gegner ergebnistechnisch nicht mehr so sehr dominiert, wie in der Vorsaison. Mit Sorge sieht er das nicht: „Man kennt ja die Geschichte aus dem Sport, wenn eine Mannschaft nach einer überragenden Saison nicht aufsteigen darf, wird das Folgejahr gar nicht so selten eine Katastrophe. Der verpasste Aufstieg in der Relegation war schon massiv in unseren Köpfen und wurde aus dem Umfeld immer wieder an uns herangetragen.“ Der Übungsleiter betont dabei, wie froh er ist, dass es am Ende der laufenden Saison nicht noch einmal zu den Entscheidungsspielen kommt, sondern seine Mannschaft im Falle der Meisterschaft direkt in die 3. Liga aufsteigen könnte.

Einen Vorwurf dafür, dass seine Spieler „nicht mehr so brennen“, wie in der Vorsaison, macht er niemandem. „Wir sind zufrieden damit, dass wir die Vorrunde wieder so abgeschlossen haben. Man kann ja gar nicht unzufrieden sein, wenn man sich das überlegt“, muss Fischer eingestehen. Die im Vergleich zur Vorsaison verhaltenen Ergebnisse stehen bei einem Blick auf die reine Tabelle in einem anderen Licht. Die Mannschaft stellt erneut die beste Verteidigung (325 Gegentore). Hier kommt nur der Tabellensiebte SG OSF Berlin mit 330 Gegentreffern in die Nähe. Im Gegensatz zur Vorsaison stellen die Stralsunder dazu noch die beste Offensive der Liga. 455 Tore sind Spitzenwert, selbst die Tormaschine der Vorsaison, der HSV Insel Usedom (448) hat da das Nachsehen. Benjamin Hinz hat mit 108 Toren seinen Lieblingsplatz an der Spitze der Einzelrangliste wieder eingenommen, der zweite Außen, Johannes Trupp, steht mit 85 Treffern auf Position sechs.

„Die Entwicklung kann man nicht immer an Ergebnissen festmachen. Das mannschaftliche Konzept steht, jetzt steht die individuelle Förderung im Vordergrund“, berichtet Fischer von den Veränderungen im Trainingsprinzip und sieht dabei ganz neue Aufgabenfelder: „Das ist eine ganz spannende Aufgabe, weil einige Spieler so festgefahren in ihren Bewegungsabläufen sind, dass wir nur in ganz kleinen Schritten dahin kommen, wo wir hinwollen. Es sind ja nicht alle Anfang 20.“

Die Winterpause hat noch nicht einmal richtig angefangen, da blickt der 29-Jährige schon auf das Ende der kurzen Ruhepause. Am 11. Januar geht es zum Auswärtsspiel zum VfV Spandau. Danach steht das zweite Derby gegen den HSV Insel Usedom an. „Ich bin gespannt wie ein Flitzbogen auf dieses Spiel. Es ist das Spiel, was den besonderen Reiz in der Liga hat. Letzte Saison war die Auswärtshalle zur Hälfte voll mit unseren Fans – sowas merkt man sich!“

Ostsee-Zeitung

Niklas Kunkel

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